Stoppe dein Gedanken-Karussell

23. Juli 2016 2 Von Nicole

Vor ein paar Tagen traf ich einen Freund, den ich schon länger nicht mehr gesehen hatte. Ich war ein wenig erschrocken, denn er hatte einen traurigen, fast bitteren Zug um den Mund, den ich gar nicht an ihm kannte. Im Gespräch erzählte er mir dann, dass er in einer Art negativer Gedankenspirale gefangen sei.

Ich sehe immer in allem das Negative. Das Gute fällt mir praktisch gar nicht auf, aber das Schlechte sehe ich sofort. Und schon geht es in meinem Kopf los……und die Gedanken kreisen und kreisen.

Negative EmotionenVor allem im Verhalten seiner Mitmenschen sieht er viel Missgunst, Neid, Niederträchtigkeit und bösen Willen. Mittlerweile ist er davon überzeugt, dass die Welt ein gefährlicher Ort ist und dass den Menschen zutiefst zu misstrauen sei.

Dabei bezieht er alles auf sich und nimmt jede Aktion und/oder Äusserung persönlich. Wenn beispielsweise ein Kunde sein Produkt nicht kauft dann sieht er nicht die Möglichkeit, dass es vielleicht einfach nicht das Richtige für den Kunden ist, sondern er zweifelt an seinem Produkt und versteigt sich soweit in seinen Gedanken, dass er am Ende daran denkt, seinen Laden zu schliessen, da ja in kürzester Zeit überhaupt niemand mehr seine Produkte kaufen wird.

GedankenkarussellKommst dir das auch bekannt vor? Es geschieht etwas, das nicht ganz genau so ist, wie wir es uns gedacht haben und schon fühlen wir uns betroffen, verletzt, abgelehnt, minderwertig,….. oder wir werden ärgerlich, wütend, aggressiv….. und in unserem Kopf beginnt das Gedankenkarussell zu kreisen.

Unser Verstand verselbstständigt sich und beginnt denselben (unwahren) Gedanken wieder und wieder zu denken, manchmal in leicht abgewandelter Form, immer wieder und nochmal und wieder. Nach einer Weile ist die Laune im Keller und wir sind entweder total depressiv oder unglaublich wütend – je nach dem, ob wir diese selbsterschaffene, negative und destruktive Energie gegen uns selbst oder gegen „die Anderen“ richten.

Ein unglaublicher Energieverbrauch und jede Menge Unglücklichsein ist das Ergebnis, und das alles nur weil wir dem ersten (unwahren) Gedanken geglaubt haben!

Doch ein Gedanke ist nur ein Gedanke, sonst nichts. Nicht etwa die absolute, unumstössliche Wahrheit, sondern nichts weiter als eine flüchtige Energie, die wie eine Welle anrollt, sich aufbaut, an der höchsten Stelle bricht (nämlich dann, wenn du den Gedanken bewusst wahrnimmst) und wieder ausrollt (=sich auflöst). Es sei denn du reitest den Gedanken wie ein Surfer die Welle! Du hälst den Gedanken fest und kaust ihn wieder und wieder durch. Eigentlich ist das total unnatürlich, denn Energie will fliessen. Und ein Gedanke ist Energie. Er kommt und geht….. viele Gedanken nimmst du gar nicht wahr, sie sind nur das Hintergrundgeplapper in deinem Kopf.

gestresstAber dann kommt einer, der vielleicht mit einer Emotion verbunden ist, oder einer den du schon oft gedacht hast. Dann hat dieser Gedanke mehr „Dichte“, dein Verstand empfindet ihn als „wichtig“ und „richtig“. Und schwupps, schon wieder dreht sich das Karussell.

 

Der Ausweg aus diesem Labyrinth ist so einfach wie unspektakulär:

Denke etwas anderes!

Sobald du dich dabei ertappst, dass du in die Gedankenmühle geraten bist – egal bei welchem Thema – denke an etwas anderes! Unterbreche sofort deinen Gedankenfluss. Konzentriere dich auf irgendwas. Beobachte deinen Atem. Schau dir den Himmel an. Sei  dankbar für irgendwas. Singe laut das Lied im Radio mit. Egal, Hauptsache du unterbrichst dein Karussell.

Mit der Zeit wird es immer leichter und du erwischst dich immer schneller. Und dann merkst du, dass du immer seltener in diese Gedankenmühlenfalle tappst. So einfach.

Unser Verstand lernt durch Wiederholungen. Leider lernt er eben auch schnell die Wiederholungen, die uns unglücklich machen. Und ist ein Thema erst einmal gelernt worden, sprich es ist ein Automatismus entstanden, dann will der eben auch wieder verlernt werden. Am allerbesten werden wir einen negativen Automatismus los, indem wir ihn erkennen und dann durch einen positiven ersetzen.

Negative Gedanken = Depression, Ärger, Wut…                                         Stopp!                                                                                                                         Positiver oder neutraler Gedanke = Gleichmut, Ruhe oder sogar Freude

Mit schweren Gedanken entstehen schwere Gefühle und dann werden Hormone wie Adrenalin, Cortisol und Noradrenalin ausgeschüttet. Unser Nervensystem stellt um auf Stress und auf die Dauer können nun Verkrampfungen, Unwohlsein und sogar Schmerzen und Krankheiten entstehen. Mehr schwere Gedanken sind meist die Folge.

Jenna lachtSchönen Gedanken machen eben schöne Gefühle und dann werden Hormone wie Serotonin und Dopamin ausgeschüttet. Unser Nervensystem stellt sich auf reparieren und regenerieren um und wir fühlen uns jünger, fitter, schöner. Mehr schöne Gedanken entstehen.

 

Du hast die Wahl! Glaub einfach deinem Verstand nicht immer gleich alles. Entscheide dich ganz bewusst, welche Gedanken du denken möchtest, übernimm wieder die Verantwortung und die Kontrolle über das, was hinter deiner Stirn vorgeht und dann….

GENIESSE  DEIN  LEBEN 😀

Deine Nicole