Port Macquarie und Coff’s Harbour
In Port Macquarie war mein Quartier leider ziemlich weit ab vom Schuss und es gab keinen Busverkehr, so hatte ich kaum Gelegenheit, grossartig viel vom Ort und der Umgebung zu sehen.
Ein paar kleinere Spaziergänge am schönen Strand habe ich gemacht und ansonsten die Zeit genutzt, um ein bisschen auszuruhen, zu lesen und zu planen. Es gab schöne Street Art zu bewundern! 😉
Zum ersten Mal fahre ich heute mit einem der berühmten Greyhound Busse – da kommt doch mal so richtiges Backpacker Feeling auf. 😉 Meine nächste Station heisst Coff’s Harbour,
Ich werde von meinem Gastgeber an der Bushaltestelle abgeholt. Er sammelt gleich noch drei weitere Personen ein, die hier irgendwie gestrandet sind und nicht zu ihren Unterkünften kommen. Zuallererst chaufiert er uns allerdings alle miteinander zu einem Aussichtspunkt oberhalb des Hafens, von wo aus wir einen schönen BIick über die Stadt und den Hafen haben. Ein bisschen Füsse vertreten tut uns allen gut. Dann setzt er nacheinander alle ab und wir fahren „nach Hause“.
Hier gibt es wunderschöne, kilometerlange Sandtrände – ganz wie auf den Bildern, die man immer von Australien sieht. Ich kann mich kaum satt sehen und mache mich gleich am ersten Tag auf, den ganzen Tag am Wasser entlang zu wandern!
Es ist ziemlich windig und auch kühl, aber die Sonne blinzelt immer wieder durch die Wolken und das Meer ist wellig aber nicht richtig wild. Ein paar Surfer stürzen sich in die kalten Fluten und warten auf die richtige Welle.
Hier und da sehe ich noch jemanden angeln und eine Handvoll Leute versuchen, ihren Hund müde zu laufen. Ansonsten gehört der Strand mir. Es gibt nicht entspannenderes als ewig am Strand entlang zu laufen, auf’s Wasser zu schauen und sich vom Wind durchblasen zu lassen. Das tiefe Blau des Wassers, das mit dem helleren Azur des Himmels zu konkurrieren scheint, beides akzentuiert mit weissen Tupfen und Streifen – kein Designer könnte das so schön kreieren!
Doch dann eine Wanderung im Regenwald – so viele verschiedene Grüntöne! Mir wird fast schwindelig von der unglaublichen Kraft, die in diesen teils riesigen Bäumen steckt, in den mannshohen Farnbäumen, die in hellem Grün ihre Fächer ausstrecken und in den Moosen, Palmen, Gräsern,
Blattpflanzen ……. jedes Gewächs hat eine andere Schattierung von Grün. Hier sind die Blattunterseiten eher silbrig, dort glänzen die fleischigen Blätter im Sonnenlicht, als seien sie frisch poliert, die umgestürzten Bäume setzen dunkelbraune und schwarze Akzente in diese Fülle und die Sonne malt Kringel und Streifen auf den blätterbedeckten Boden.
Es summt und zwitschert und schreit um mich herum von all den Insekten und Vöglen, die diesen Wald bevölkern. Selten bekomme ich die Vögel auch wirklich zu sehen (die Mosquitos leider schon), aber das Leben pulsiert um mich herum und selbst auf den bereits verrottenden Stämmen pulsiert das Leben von kleinen Insekten und Pilzen, Moosen und kleinen Farnen.
Es gibt hier viele Würgefeigen – wundersam anzuschauen, aber tödlich für den betroffenen Baum. Die Samen der Würgefeige werden von Vögeln gefressen und unverdaut wieder ausgeschieden. Fallen sie nun auf einen Baum, wo sie an dessen Ästen kleben bleiben, beginnen sie zu wachsen und bilden Luftwurzeln aus, die in Richtung Boden wachsen.
Einmal am Boden angekommen beginnt ein fast explosionsartiges Wachstum, es werden sehr viele Luftwurzeln ausgebildet und mit der Zeit wird der Wirtbaum, der die Würgefeige gleichzeitig ernährt, komplett umschlossen. Der ursprüngliche Baum stirbt daraufhin ab, ernährt aber die Würgefeige weiterhin mit den Nährstoffen, die durch die Verrottung entstehen.
Um das Ganze noch besser zu machen überrascht der Wald mich immer wieder mit einer wundervollen Aussicht, einem Fluss oder einem Wasserfall oder einem „Spielplatz“. Ich könnte einfach mal ein paar Stunden bei so einem Wasserfall sitzen und dem Rauschen zuhören. Das ist einfach so schön!
Nachdem ich hier ein paar sehr eindrückliche Tage verbracht habe geht es nun weiter zu meiner nächsten Station: das (bei Surfern, Yogis und Hippies) weltberühmt Byron Bay!
See ya there, mate! 😉
Liebe Nicole,
danke für deine wunderschönen Erlebnisberichte. Man spürt darin deine Freude und Heiterkeit. Deine Freude ist so echt, so mitreissend, wie die eines fröhlichen Kindes das die Welt entdeckt, wobei das mit dem Kind positiv gemeint ist. Das ist ein Wesenszug den ich so sehr an dir liebe. Du gehst so frei und offen durch die Welt. Ich wünsche dir weiterhin viel Freude auf deiner Entdeckungsreise Leben.
Ganz liebe Grüße aus dem zurzeit sehr frostigen Bayernländle.
Deine Brigitte
Das hast du tatsächlich gut erkannt – ich fühle mich auf dieser Reise oft wie ein Kind, das staunend dasteht und den Mund nicht mehr zu bekommt. Was ist diese Welt doch für ein wunderbarer Ort! Und was gibt es für unglaublich liebevolle, hilfsbereite, weltoffene, freundliche Menschen. Immer wieder findet sich jemand, der mir die Hand reicht, das ist so wertvoll und besonders in der aktuellen Zeit nicht (mehr) selbstverständlich. Zutiefst dankbar und mit grosser Freude nehme ich diese Erfahrungen an. Danke für deinen liebevollen Kommentar, liebe Brigitte!
I love your descriptions, Nicole. You have a poetic way of writing. Love the way in which you are finding so much beauty in your journey and so much joy. And those „vines“ that strangle the tree-host. Man, what a picture of this „stuff“ we can allow to „strangle“ us in this life, perhaps it is something that just „falls in“ but we allow to root and grow. What a word picture that is! Grace and peace to you, my friend.
Love this comment! Thanks Brian! The trees here are absolutely amazing! I have already like 300 green pictures……hahahha
Liebe Nicole,
frohes neues Jahr ans andere Ende der Welt!
Ich liebe deine Berichte! Stay happy and healthy,
Caro
Danke, liebe Caro! Try my very best…..
Liebe Nicole,
man liest den Artikel und spürt einfach ganz intensiv, wie wohl du dich gerade fühlst. Für mich ist das eine wunderschöne Art des „Mitreisens von daheim aus“, des Verbundenseins mit dir trotz der vielen Tausend Kilometer geografischer Distanz. Bald bin auch ich zwei Wochen lang täglich in Melbourne, zumindest via Internet, wenn die Australian Open stattfinden. Haha, ist nicht ganz dasselbe als vor Ort zu sein, aber ich wollte auch nicht so weit reisen, dafür gefällt es mir hier viel zu gut.
Ich wünsche dir viele weitere solcher toller Erfahrungen, liebe Grüße,
Werner
Ist zwar nicht ganz dasselbe, aber es kommt ja darauf an, dass man glücklich ist. 😉
Australian Open ich kooommeee……