In den Anfangszeiten der Besiedelung Neuseelands verstanden sich die Maori eigentlich recht gut mit den Weissen. Es wurde eifrig Handel getrieben und es gab eine Art vertrauensvoller Beziehung. Allerdings geschah hier, was überall sonst auf der Welt auch passiert war. 1. Die Weissen brachten ihre Krankheiten mit. Da die Maori über keine entsprechenden Abwehrkräfte und/ oder Medikamente verfügten starben sie in grosser Zahl an Grippe, Pocken und ähnlichem. 2. Die Maori wollten die Wunderwaffen der Weissen. Sie bekamen sie auch, allerdings zu einem absoluten Wucherpreis. Die Handelspartnerschaft kam mehr und mehr in Schieflage. 3. Die Weissen begannen den Maori Alkohol zu verkaufen, den diese überhaupt nicht vertrugen. 4. Die Weissen fühlten sich überlegen, als die Herren gegenüber den unzivilisierten Wilden und ihrer Kultur. Diese Einstellung fühlte zu einem bestimmten Verhalten gegenüber den Maori. 5. Nach Beratungen wurden (englische) Verträge beschlossen, aufgesetzt und schon gebrochen bevor die Tinte auf dem Papier trocken war. 6. Die Weissen wurden immer gieriger. Sie wollten das beste Land (mit Wasser), die grössten Bäume, die Wale, die Bodenschätze.... alles. Und, das damalige Weltbild zugrunde legend, fühlten sich völlig im Recht 7. Die meisten der Weissen, die nach Neuseeland kamen waren Wal- und Robbenfänger, Holzfäller und Sträflinge, dazu ein paar Matrosen, desertierte Soldaten, später dann Squatter und Farmer. Alles in allem rauhe Burschen, die nicht zimperlich waren, die nicht das beste Benehmen hatten und denen das Wohl und Wehe der Maori zumindest schnurz war ..... hier will ich jetzt nicht weiter ausholen, sicher machst du dir ein Bild Die Maori wurden immer weniger, die offenen Gewalttaten gegen sie immer mehr, das Zusammenleben immer schwieriger. So wandten sie sich schliesslich an die englische Krone mit der Bitte, eine gesetzliche Grundlage zum Zusammenleben zu schaffen. Diese Möglichkeit ergriffen die Engländer natürlich mit Freuden und entwarfen einen Vertrag, der vorsah das gesamte Land unter die Herrschaft der englischen Krone zu stellen. Im Gegenzug sollten Maori die gleichen Rechte wie Engländer bekommen. Den englischen Beamten vor Ort war natürlich klar, dass die Maori ihre Souveränität nicht aufgeben würden, daher wurde die Übersetzung so kunstfertig angefertigt, dass die Maori wohl glaubten, lediglich eine Art Nutzungsrecht an die Engländer abzutreten. Obwohl viele der Maorihäuptlinge den Weissen nicht trauten unterschrieben doch die meisten von ihnen das treaty und so gab es zumindest theoretisch eine gesetzliche Grundlage. Es dauerte trotzdem noch viele Jahre bis ein brüchiger Friede zwischen den Völkern zustande kam. Gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts war ein Grossteil des Landes im Besitz der Weissen oder der englischen Krone. Heute ist es so, dass die Maori grosse finanzielle Unterstützungen bekommen können, beispielsweise Stipendien für Universitätsausbildungen, aber von einer Gleichstellung kann noch immer nicht gesprochen werden. Maori haben zum Beispiel nicht automatisch ein Aufenthaltsrecht im britischen Königreich. Es gibt noch immer viel Ärger und Wut auf Seiten der Maori, sowie Scham und Schuld auf Seiten der weissen Neuseeländer. Doch die gesamte Integration ist doch deutlich weiter fortgeschritten als im Nachbarland Australien. Es mag hilfreich sein, dass es keine "reinrassigen" Maori mehr gibt, sondern halb-/viertel-/achtel...... usw. Maori. Diese Menschen (ich hab ein paar getroffen) sind auf der einen Seite stolz, Maori zu sein aber sie können ja auch ihre andere Seite englisch/ schottisch/ irisch....usw. nicht verdammen. Sicher eine Zwiespalt, mit dem nicht einfach zu leben ist. Aktuell kämpfen die Maori darum, dass ihre Sprache als offizielle zweite Landessprache anerkannt wird und so auch in den Schulen gelehrt wird. Bis dato wird nur in der Vorschule ein bisschen Maori gelehrt und später auf freiwilliger Basis. Hier besteht aus sicht der Maori Handlungsbedarf. Die meisten britisch-stämmigen Neuseeländer, die ich getroffen habe verstehen und sprechen kein Maori.